Fragen & Antworten zum Artikel "Ernährung" im Licher Wochenblatt vom 01.03.2018

 

Lassen Sie uns (wieder) über Ernährung sprechen!

Mein Januar-Artikel in der Licher Zeitung handelte von Diäten, Wirkungsweisen verschiedener Lebensmittel auf den Organismus und meinen 7 „goldenen“ Regeln zum Thema „Gesunde Ernährung“, die grundsätzlich zu jedem passen dürften. Der Artikel ist hier noch einmal zu lesen. Ich habe mich über viele Fragen dazu gefreut. Einige wurden per Mail beantwortet, andere hier:

 

Im Januar habe ich wieder einmal versucht, die Kohlenhydrate wegzulassen. Das Ergebnis: Ich war schlecht gelaunt, antriebslos und schlapp. Für Sport hatte ich gar keinen Drive. Dann habe ich das ganze abgebrochen. Sie haben sicher auch kein allgemein gültiges Geheim-Rezept?

 

Ehrlich? Nein, habe ich nicht! Es wird auch kein Konzept der Welt auf jeden Menschen passen. Dazu sind wir alle viel zu verschieden und das Thema ist komplexer als man uns vorgaukelt. Die Empfehlung, Kohlenhydrate (KH) wegzulassen, ist viel zu pauschal. Z. B. besteht Gemüse hauptsächlich aus Kohlenhydraten! Wir sollten vielmehr darauf achten, dass in KH viele wertvolle Vitalstoffe stecken und möglichst wenig Zucker.

 

Liebe Christiane, in einem unserer ersten Trainings hast Du über die Bedeutung von Schlaf gesprochen und mir damals empfohlen, abends nicht mehr am iPad oder Handy zu sitzen, auch wenn möglich, nach 20 Uhr nicht mehr so oft den Fernseher zur Entspannung anzumachen. Ich war erstaunt,  welch positive Effekte das auf mich hatte. Ein besseres Einschlafen, die Fettverbrennung kam endlich richtig in Gang und ich habe insgesamt wieder mehr Energie bekommen. Aber was da im Körper genau passiert, hab ich nicht mehr im Kopf. Vielleicht schreibst Du das noch mal für die Leser (und natürlich für mich). Danke!

 

Als Baby haben wir ein spezielles Fettgewebe, das die Aufgabe hat, uns vor Auskühlung zu schützen,. In diesen Zellen werden Fettsäuren verbrannt und das erzeugt Wärme. Diese superaktiven Fettzellen heißen braunes Fettgewebe. Beim Erwachsenen werden sie durch Kälte oder durch das Nervensystem angeregt. Doch bei den meisten sind sie nicht mehr vorhanden oder nicht mehr aktiv. Wir sitzen eben zu oft in geheizten Räumen und vermeiden es, bei Minus-Temperaturen vor die Tür zu gehen. In Versuchen wurde nachgewiesen, dass das Schlafhormon Melatonin die braunen Fettzellen stimuliert, Fett zu verbrennen, und auf diese Weise einen Beitrag zur Gewichtssenkung leistet. Außerdem regt Melatonin die Leber an, nachts ihre Aufgaben zu erledigen. Wird es abends dunkel, schickt der Körper Melatonin aus, wir werden mit ansteigendem Hormonspiegel müde. Schauen wir dann bis spät auf Blaulicht-Quellen (Moderne Fernseher, Tablets, Smart-Phones) gaukeln wir dem Körper vor „Stop, es ist doch noch nicht Abend“. Die Hormon-Produktion wird gedrosselt. Entweder man kann schlechter Einschlafen (das war bei Dir der Fall) oder die Schlafqualität ist nicht mehr so, wie sie sein soll. Das sind Dinge, die man schnell spürt. Dass die Organe inkl. Fettverbrennung nicht mehr in vollem Gange ist, spürt man erst ein paar Wochen später. 

 

 

Bitte kurz mal was zum Thema Stress (bin viel geschäftlich im Auto unterwegs), Blähungen (fühle mich den ganzen Tag aufgebläht) und (evtl. daraus resultierendes) Übergewicht schreiben!

 

Stress = Freisetzung von Stress-Hormonen = im Zusammenhang mit verringerten Immunfunktion, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit und Herzerkrankungen -> Stressoren eliminieren/Entspannungs-Techniken erlernen

Blähungen = Schnelles Essen - wenig kauen/Darm-Probleme/schlechte Nahrungs-Qualität unterwegs -> bewusstes, langsames Essen, zuhause Mahlzeiten vorbereiten und mitnehmen

Übergewicht = die Summe aus beiden oben genannten Punkten? -> Andere mögliche Ursachen prüfen!

 

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